
Aus alt mach neu – eine Haustüre mit Geschichte und moderner Technik
Wer kennt es nicht: Das Handy ist vier bis fünf Jahre alt, der Akku hält nicht mehr lange, und jedes neue Update macht das Gerät langsamer. Eigentlich ist man zufrieden – aber die kleinen Probleme stören einfach.
Ähnlich ging es unserem Kunden mit seiner alten Haustüre. Sie gefiel, passte perfekt zum Charakter des Hauses – und es gab sogar eine zweite Tür im gleichen Stil.
Leider dichtete die alte Tür nicht mehr richtig ab, ließ sich schwer schließen und hätte dringend einen neuen Anstrich gebraucht. Oft werden wir in solchen Fällen gefragt, ob man eine Tür überarbeiten, neue Dichtungen einfräsen oder sie komplett zerlegen und neu aufbauen kann.
Unsere Antwort lautet: Ja, es geht!
Aber es gibt einiges zu beachten.
Früher wurden Haustüren vollständig aus Holz gefertigt – aus sorgfältig ausgewählten, schlichten Teilen des Stammes, mit wenig Leim und ohne moderne Schichtverleimung. Aufgrund der damals noch unzureichenden Leime konnte man die Holzteile nicht mehrschichtig verkleben. Das führte dazu, dass sich die Rahmenteile der Türblätter im Laufe der Jahreszeiten durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen verformten – außen und innen unterschiedlich.
Früher wurde das noch toleriert. Heute – mit Zentralheizungen, dichten Häusern und hohen Ansprüchen an Komfort und Energieeffizienz – ist das kaum mehr akzeptabel. Deshalb machen alte Türen in neu renovierten Gebäuden häufig Probleme.
In diesem Fall durften wir die Haustüre originalgetreu neu bauen.
Beim Nachbau alter Türen wird zunächst das Original genau vermessen, fotografisch dokumentiert und anschließend in einem detaillierten Werkplan festgehalten.
Bei diesem Projekt gingen wir besonders weit: Selbst die Sockelverzierungen und Kapitäle wurden wie beim Original von Hand nachgeschnitzt. Wer die Fotos genau betrachtet, erkennt, dass die Füllungen außen rund und innen gerade gefertigt sind – dafür mussten wir eigene Aufdopplungen für Innen- und Außenseite herstellen.
Dem Kunden war wichtig, dass etwas von der alten Tür erhalten bleibt. Deshalb wurden die geschwungenen Sprossen in der Oberlichte der ursprünglichen Tür beibehalten.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine Massivholz-Haustüre in klassischer Optik, die perfekt zum Haus passt – ausgestattet mit modernster, langlebiger Technik:
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3D-Bänder mit 160 kg Traglast
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Mehrfachverriegelungsschloss
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thermisch getrennte Bodenschiene
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Isolierglas
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drei Dichtungen
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Türschließer, der die Tür bei 90° offen hält
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stabiler Türaufbau mit Aluminiumplatten im Kern gegen Verzug
So entstand eine Tür, die traditionelles Handwerk mit aktueller Technik verbindet – ein Stück Geschichte, das in neuer Form weiterlebt.
Auch einige Schnappschüsse von der alten Türe und aus der Fertigung haben wir beigefügt – sie zeigen, mit wie viel Liebe zum Detail dieses Projekt umgesetzt wurde.














